Damit betreibt Shell nun hierzulande zwölf LNG-Anlagen an Tankstellen und Rasthöfen. Bis Ende des Jahres will das Unternehmen an rund 25 Standorten verflüssigtes Erdgas für den Schwerlastverkehr anbieten. Der auf bis zu minus 164 Grad Celsius heruntergekühlte Kraftstoff sorgt im Vergleich zu Diesel für rund 22 % weniger CO2-Emissionen.
Shell will aber zunehmend Biomethan statt Methan aus Erdgaslagerstätten verflüssigen und anbieten. Dafür habe das Unternehmen jüngst die Antragsunterlagen für den Bau einer Gasverflüssigungsanlage in Köln eingereicht. „Die 100.000-Tonnen-Anlage soll ab 2023 CO2-neutrales LNG liefern, das mithilfe von Biomethan hergestellt wird“, so Shell. Dafür sei Ende 2020 ein Vertrag mit dem finnischen Technologiekonzern Wärtsilä unterzeichnet worden.
60 Shell-Stationen für LNG in Europa
Der Schwerlastverkehr ist ein lukrativer Markt für Energieunternehmen. Bei 200.000 Sattelzugmaschinen hierzulande und einer Laufleistung von mehr als einer Million Kilometern gibt es durchaus ein Nachfragepotenzial nach LNG. Vor diesem Hintergrund soll das LNG-Tankstellennetz von Shell bis 2023 bundesweit auf 40 Stationen ausgebaut werden und der Transport des Kraftstoffs dorthin mit eigenen LNG-betriebenen Fahrzeugen erfolgen.
Shell will von Spanien bis Polen einen Korridor mit LNG-Tankstellen ziehen, um damit dem Henne-Ein-Problem bei LNG zuvorzukommen. „Mit der Shell-Tankkarte kann man mittlerweile an 60 Stationen in Europa tanken“, sagte Jochen Momberger, Business-Development-Manager von Shell jüngst im Rahmen der Online-Konferenz. Die Internetseite der Deutschen Energie-Agentur listet aktuell über 50 öffentliche LNG-Tankstellen, die in Deutschland in Betrieb sind, auf.