Das Pelletgeschäft wird auch mal unter Mineralöl-Händlern weitergegeben, wie hier 2020 von Dirk Albertsen (Team, links), der das Pelletgeschäft an Oliver Korting (RBB Raiffeisen Bio-Brennstoffe). Quelle: Agravis Raiffeisen

Plötzlich schießt der Preis durch die Decke: +18,6 % im Februar – und das ausgerechnet mitten im Winter! Wer auf Holzpellets setzt, spürt diesen Preissprung aktuell deutlich im Portemonnaie. Doch bevor du panisch auf Heizöl oder Gas umsteigen willst: Bleib ruhig, hol dir ’nen Kaffee – und lies weiter. Denn es gibt gute Nachrichten hinter den Schlagzeilen. Kalt, knapper, teurer: Warum die Pelletpreise im Februar explodierten Der Grund für die plötzliche Preisrally? Eine denkbar einfache Kombination: Eisige Temperaturen + hoher Heizbedarf + leere Lager = Boom bei der Nachfrage. Laut dem Deutschen Pelletinstitut (DEPI) lag der Durchschnittspreis im Februar 2025 bei 363,21 €/Tonne, das sind 18,6 % mehr als im Januar. Das bedeutet: Eine Kilowattstunde Wärme aus Pellets kostet jetzt 7,26 Cent. Klingt viel? Ist es auch – zumindest im Monatsvergleich. Aber: Der Preis liegt immer noch deutlich unter dem von Heizöl oder Erdgas. Warum du jetzt nicht in Panik verfallen solltest Wir kennen das alle: Steigt der Preis plötzlich, regiert der Bauch. Aber genau hier lohnt es sich, einen Schritt zurückzutreten. Denn laut DEPI-Geschäftsführer Martin Bentele ist das Ganze kein neues Phänomen, sondern ein saisonaler Klassiker – verstärkt durch menschliches Verhalten. „Erfahrene Pelletkunden füllen ihre Lager im Sommer, wenn die Preise günstiger sind“, erklärt Bentele. Doch durch die Energiekrise 2022 und mehrere milde Winter sei diese Gewohnheit aus dem Takt geraten. Viele Haushalte hätten ihre Vorräte nicht rechtzeitig aufgestockt – und jetzt trifft Nachfrage auf ein limitiertes Angebot. Merke: Pellets sind kein Notstromaggregat. Sie wollen geplant werden. Die wichtigsten Preiszahlen im Überblick Durchschnittspreise für 6 Tonnen Lieferung (Februar 2025): Mitteldeutschland: 359,91 €/Tonne Süddeutschland: 364,34 €/Tonne Nord- und Ostdeutschland: 368,68 €/Tonne  Bei größeren Abnahmemengen (26 Tonnen): Mitteldeutschland: 347,29 €/Tonne Süddeutschland: 348,24 €/Tonne Nord-/Ostdeutschland: 355,61 €/Tonne Das zeigt: Je größer die Bestellung, desto günstiger der Preis. Und: Der Unterschied von Region zu Region liegt bei rund 20 € pro Tonne – nicht unerheblich. Trotzdem ein Preisbrecher: Pellets schlagen fossile Brennstoffe locker Selbst mit dem aktuellen Anstieg bleibt das Heizen mit Pellets die günstigste Alternative zu Öl und Gas: Pellets vs. Heizöl: 25 % Preisvorteil Pellets vs. Erdgas: 34 % Preisvorteil Das hat nicht nur DEPI berechnet, sondern wird auch von der Verbraucherzentrale NRW bestätigt. Besonders spannend: Auch in unsanierten Altbauten schneiden Pelletheizungen im Kostenvergleich hervorragend ab. 7 Vorteile von Holzpellets – auch bei hohen Preisen: Langfristig stabile Preisentwicklung, weil Pellets regional & erneuerbar sind. Weniger abhängig von Weltmarkt-Krisen, da Rohstoff aus heimischer Forstwirtschaft kommt. CO₂-neutrales Heizen, da beim Verbrennen nur das CO₂ freigesetzt wird, das beim Wachsen gebunden wurde. Staatliche Förderungen für Pelletheizungen bleiben bestehen. Unabhängigkeit durch eigene Lagerung: Wer klug bunkert, zahlt weniger. Hohe Versorgungssicherheit durch breites Händlernetz in Deutschland. Ideal für Sanierer: In vielen Altbauten leicht nachrüstbar.

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